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Veröffentlicht am: Januar 11, 2019

Pflege und Prophylaxe sorgen für beste Zahngesundheit

von Dr. Axel Peters

Richtige Zahnpflege und regelmäßige Prophylaxe sorgen dafür, dass die Zähne bis ins hohe Alter gesund und schön bleiben. Denn nur so vermeidet man häufige Kariesbehandlungen und schmerzhafte Erkrankungen wie Parodontitis.

Warum gute Pflege und lückenlose Prophylaxe unverzichtbar sind

Die menschliche Mundhöhle wird von unzähligen Bakterien besiedelt. Außer nützlichen Mikroorganismen, die die zugeführte Nahrung verdauen, gibt es dort natürlich auch Bakterienstämme, die der Zahngesundheit abträglich sind. Nehmen sie überhand, kommt es zu Karies: Die Mikroorganismen spalten den in den Lebensmitteln enthaltenen Zucker auf und bilden dabei Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. Werden sie nicht rechtzeitig entfernt, entstehen Löcher: Die Säuren entziehen dem Zahnschmelz Mineralien und machen seine Oberfläche porös. Die Karies verursachenden Bakterien befinden sich nicht nur auf den Zahnoberflächen, wo sie in Kombination mit Nahrungsresten einen schmierigen Film (Plaque) bilden. Man findet sie auch am Zahnfleischsaum und darunter. Vermehren sie sich übermäßig, kann es zur Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) kommen. Chronische Zahnerkrankungen sind sogar imstande, an anderen Stellen im Körper Entzündungen auszulösen.

Wie Sie Ihre Zähne richtig pflegen

Eine optimale Prophylaxe besteht aus der täglichen Pflege der Zähne zu Hause und der regelmäßigen Kontrolle durch den Zahnarzt. Hinzu kommen noch spezielle vorbeugende Behandlungen wie die professionelle Zahnreinigung (PZR). Um die im Zahnbelag (Plaque) lebenden und Karies und Parodontitis auslösenden Bakterien zu entfernen, sollten Sie Ihre Zähne nach jeder Hauptmahlzeit gründlich putzen. Denn der bakterielle Zahnbelag bildet sich nach jeder Nahrungsaufnahme. Verwenden Sie dazu eine geeignete Zahnbürste und eine Zahncreme mit Fluorid. Außerdem raten Zahnmediziner zur Anwendung von Interdentalbürstchen und Zahnseide. Diese wurden für die Reinigung der Zahnzwischenräume entwickelt. Mundspülungen mit Chlorhexidin haben eine antibakterielle Wirkung. Sie ergänzen die normale Pflege, ersetzen aber nur im Ausnahmefall das tägliche Zähneputzen.

Richtiges Zähneputzen

Tägliches Putzen ist bei der Pflege der Zähne unverzichtbar. Verwenden Sie dazu am besten eine fluoridhaltige Zahnpasta: Zahlreiche medizinische Studien kommen zu dem Ergebnis, dass die zusätzliche Zufuhr von Fluorid die Zähne effektiv vor Karies schützt. Fluorid fördert die Anreicherung des Speichels mit Kalziumphosphat. Außerdem dringt es auch selbst in den Zahnschmelz ein, neutralisiert dort die Säuren und hindert die Kariesbakterien daran, noch mehr Säuren herzustellen. Warten Sie aber bitte nach dem Genuss von säurehaltigen Nahrungsmitteln wie Obst, Fruchtsäften und Salatdressings mit Essig mit dem Zähneputzen ungefähr eine Stunde. Denn nicht nur Zucker, sondern auch Fruchtsäuren und Essig entziehen Ihrem Zahnschmelz Phosphate und Kalzium und machen so die oberste Zahnschicht anfällig für Karies. Putzen Sie jedoch sofort die Zähne, entfernen Sie noch mehr Zahnschmelz. Warten Sie bitte ab, bis Ihr Speichel dem Zahnschmelz die entzogenen Mineralien wieder zugeführt hat.

Zur optimalen Pflege von Zahnfleisch und Zähnen ist natürlich auch die richtige Zahnputztechnik erforderlich: Verwenden Sie die Bass-Methode und putzen Sie von Rot (Zahnfleisch) nach Weiß (Zähne) und drücken Sie dabei nicht zu stark auf, um Zahnfleischbluten zu vermeiden. Reinigen Sie zuerst die Kauflächen, indem Sie Ihre Zahnbürste hin und her bewegen. Danach säubern Sie die Außenflächen und anschließend die Zahninnenseiten. Achten Sie bitte darauf, dass Sie drei Minuten mit dem Putzen beschäftigt sind, denn nur dann haben Sie genügend Zeit für jeden einzelnen Zahn. Außerdem löst längeres Zähneputzen keinesfalls mehr Zahnbelag, wie Mediziner herausfanden. Verwenden Sie entweder eine Handzahnbürste mit mittelharten, vorn abgerundeten Borsten oder eine elektrische mit einem derartigen Bürstenkopf. Damit Sie die hinteren Backenzähne gut säubern können, sollte dieser allerdings nicht zu groß sein.

Verwenden Sie bitte spätestens nach drei Monaten eine neue Zahnbürste oder einen neuen Bürstenkopf, damit die häusliche Pflege Ihrer Zähne weiterhin erfolgreich durchgeführt werden kann. Da die im Zahnbelag enthaltenen Bakterien gern die Übergänge zwischen Zahnschmelz und Krone oder Zahnfüllung besiedeln, ist es ratsam, diesen Zähnen besonders viel Aufmerksamkeit zu schenken. Dasselbe gilt für Zahnimplantate: Sie haben nur dann einen festen Halt im Kieferknochen, wenn sich Zahnbett und Zahnfleisch nicht entzünden.

Zahnzwischenräume richtig reinigen

30 bis 40 % der Zahnflächen lassen sich mit der Zahnbürste nur unzureichend säubern. Zahnseide und spezielle Bürstchen können diese Zahnzwischenräume jedoch gut erreichen. Stehen Ihre Zähne sehr nah beieinander, reinigen Sie die Zwischenräume am besten alle zwei Tage vor dem Zähneputzen mit Zahnseide. Bei normalen und größeren Abständen reicht ein Interdentalbürstchen aus, um die schlecht erreichbaren Stellen zwischen den Zähnen von Plaque und Essensresten zu befreien. Außerdem sind sie eine gute Wahl, wenn Sie Implantate, eine Brücke oder eine Zahnspange haben.

Mundspülungen

Mundspülungen können eine hilfreiche Ergänzung zur täglichen Pflege des Mund-Rachenraums sein. Sie lösen schädlichen Zahnbelag aus den Zahnzwischenräumen und vom Zahnschmelz. Für eine ergänzende Pflege reicht es aus, die unverdünnte Mundspülung morgens und abends nach dem Zähnereinigen etwa 60 Sekunden lang anzuwenden und dabei die Zwischenräume gut zu spülen. Die Lösung hat je nach Inhaltsstoffen entweder eine plaquelösende oder das Zahnfleisch pflegende Wirkung. Daneben gibt es noch medizinische Mundspülungen. Geht es Ihnen darum, Zahnbeläge abzulösen, empfiehlt es sich, ein Produkt mit Aminfluorid oder Zinnfluorid zu kaufen. Außerdem ist eine solche Mundspüllösung bei Patienten mit freiliegenden Zahnhälsen sinnvoll.

Zahnfleischpflegende Produkte enthalten durchblutungsfördernde Kräuter, die das Zahnfleisch gegen bakterielle Entzündungen widerstandsfähiger machen. Vitamin A beruhigt gereizte Hautstellen. Steht das Abtöten der Karies verursachenden Bakterien im Vordergrund, sind nur medizinische Mundspülungen hilfreich. Hoch dosierte Produkte mit 0,2 % Chlorhexidin kommen außerdem im Rahmen einer Parodontitis-Behandlung zum Einsatz. Für den dauerhaften Gebrauch eignen sich Präparate mit 0,06 % Chlorhexidin.

Prophylaxe beim Zahnarzt

Außer der gründlichen Zahnpflege zu Hause sorgen regelmäßige Zahnarztbesuche dafür, dass Zähne, Zahnfleisch und Zahnhalteapparat bestmöglich geschützt sind. Nehmen Sie die zweimal jährlich durchgeführten Kontrolluntersuchungen in Anspruch, überprüft Ihr Zahnarzt Ihre Zähne auf Karies und Risse und das Zahnfleisch auf mögliche Entzündungen. Findet er kariöse Zähne, entfernt er die verfärbten Stellen mit dem Bohrer und schließt das Loch mit einer geeigneten Füllung. Leiden Sie an bestimmten Erkrankungen, kann Ihr Zahnarzt Ihnen wertvolle Tipps geben, wie Sie Ihr persönliches Risiko verringern können, Karies oder Parodontitis zu bekommen. Zusätzlich zur halbjährlichen Untersuchung sollten Sie eine professionelle Zahnreinigung (PZR) vornehmen lassen. Auch diese besonders gründliche Reinigung der Zähne wird zweimal pro Jahr durchgeführt.

Prophylaxe während der Schwangerschaft

Schwangere Frauen sollten mindestens zweimal eine Parodontitis-Prophylaxe in Anspruch nehmen. Denn ihr erhöhter Hormonspiegel bewirkt eine stärkere Durchblutung des Zahnfleischs, das infolgedessen leichter verletzt werden kann. Dann können die Parodontitis verursachenden Erreger schneller in den Wurzelbereich vordringen. Um das sehr empfindliche Zahnfleisch zu schonen, ist es außerdem ratsam, die Zähne noch vorsichtiger zu putzen. Die Prophylaxe ist auch deshalb wichtig, weil eine Zahnbettentzündung vorzeitige Wehen auslösen kann.

Warum eine professionelle Zahnreinigung sinnvoll ist

Auch wenn Sie sich Ihre Zähne mehrmals täglich ausgiebig putzen, erreicht Ihre Zahnbürste bestimmte Stellen im Mund nicht. Sogar mit Zahnseide und Interdentalbürstchen lassen sich die schwer zugänglichen Bereiche nur unzureichend säubern. Professionelle Instrumente sind jedoch gut geeignet, dort schädlichen Zahnbelag zu entfernen. Andere Stellen wie die Zahnfleischtaschen können ohnehin nur von einem Zahnarzt umfassend gereinigt werden. Darüber hinaus entfernt der Zahnmediziner während dieser Prophylaxe Zahnstein, der sich sogar unter dem Zahnfleischsaum bilden kann.

Im Rahmen der PZR werden sämtliche bakteriellen Zahnbeläge und auch Zahnstein entfernt. Nach dem Beseitigen des harten Zahnbelags löst der Zahnarzt weiche Plaques mithilfe des Airflow ab. Diese Pulverwasserstrahlgeräte entfernen bakteriellen Belag sanft, schnell und gründlich. Das anschließende Polieren erfolgt mit fluoridhaltiger Polierpaste und kleinen rotierenden Bürsten. Es löst die noch vorhandenen Zahnbeläge ab und führt dem Zahnschmelz Fluorid zu. Im letzten Schritt versiegelt der Zahnarzt den Zahnschmelz mit einem fluoridhaltigen Lack. Übrigens: Eine professionelle Zahnreinigung können Sie sogar dann vornehmen lassen, wenn Sie schmerzempfindliche Zähne haben. Um einen Termin für eine zahnärztliche Prophylaxe zu erhalten, klicken Sie bitte hier: Termin verinbaren

Dr. Axel Peters
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